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Upgrade von MariaDB 10.3 auf 10.6

Das Upgrade von MariaDB auf die Version 10.6 bringt einige Veränderungen mit sich, wovon aber nicht jede Website betroffen ist. Sofern Sie Ihre Websites und Plugins stets aktuell halten, sollten Sie von dieser Umstellung nichts merken. Für den Fall, dass bei Ihrer Website wider Erwarten Probleme auftauchen, haben wir in den nachfolgenden Abschnitten einige wichtige Neuerungen für Sie zusammengefasst.

OFFSET

Von dieser Änderung betroffen sind möglicherweise selbst geschriebene oder sehr veraltete Applikationen mit Datenbankzugriff.

Der Name OFFSET (Gross- und Kleinschreibung irrelevant) ist unter MariaDB 10.6 ein neues reserviertes Schlüsselwort.
Stellen Sie sicher, dass alle Identifikatoren (z. B. Datenbank-, Tabellen- und Spaltennamen) mit diesem Namen immer korrekt zwischen sogenannte Backticks (` `) gesetzt werden.

Beispiel:

MariaDB [user_mydb]> SELECT `offset` FROM `mytable`;
+--------+
| offset |
+--------+
|     10 |
+--------+
1 row in set (0.000 sec)

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der offiziellen Website von MariaDB:

In einem solchen Fall empfehlen wir, direkt Kontakt mit dem Hersteller Ihrer Applikation oder des Plugins aufzunehmen, da die Anpassung nicht serverseitig von Hostpoint übernommen werden kann.

utf8 CHARSET

Mit der MariaDB-Version 10.6 wurde die Zeichenkodierung (CHARSET) «utf8» in «utf8mb3» umbenannt und ein entsprechendes Alias eingerichtet. An der Funktionalität selbst hat sich nichts geändert. Serverseitig sowie an den Datenbanken ist keine Anpassung nötig. Wird bei einer Applikation jedoch explizit die Kodierung «utf8» verlangt, kann dies zu Problemen führen und die Funktion Ihrer Website beeinträchtigen. In der Regel kann dieses Problem einfach und nachhaltig gelöst werden, indem anstelle von «utf8» die neue Kodierung «utf8mb3» verwendet wird. In einem solchen Fall empfehlen wir Ihnen, den Hersteller Ihrer Applikation oder Ihres Plugins direkt zu kontaktieren, da die Anpassung nicht serverseitig von Hostpoint durchgeführt werden kann.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der offiziellen Website von MariaDB:

Veraltete TYPO3-Versionen

Von dieser Änderung betroffen sind veraltete TYPO3-Versionen, die eine strikte Anforderung an die Zeichenkodierung (CHARSET) haben. Betroffen sind jedoch nur TYPO3-Installationen, die älter als die Version 9.5 (LTS) sind und auch vom Hersteller nicht mehr unterstützt werden. Bitte beachten Sie, dass eine kostenpflichtige Support-Verlängerung des Herstellers benötigt wird, um Updates für die Version 9.5 zu erhalten.

Die falsch definierte Zeichenkodierung kann umgangen werden, indem die TYPO3-Konfiguration, in welcher das CHARSET definiert ist, manuell angepasst wird. Dazu müssen Sie in Ihrer TYPO3-Installation die Datei LocalConfiguration.php finden, die sich meistens im Ordner typo3conf im Hauptverzeichnis Ihrer Website befindet. In der Datei sollten Sie folgendes (oder ein ähnliches) Schema vorfinden:

~/typo3conf/LocalConfiguration.php

'DB' => [
        'Connections' => [
            'Default' => [
                'charset' => 'utf8'

Passen Sie die Konfiguration nun wie folgt von «utf8» auf «utf8mb3» an und speichern Sie die Datei anschliessend ab:

~/typo3conf/LocalConfiguration.php

'DB' => [
        'Connections' => [
            'Default' => [
                'charset' => 'utf8mb3'

Falls Sie obenstehendes Schema in Ihrer Konfiguration nicht finden können, deutet dies darauf hin, dass Sie eine zu alte TYPO3-Version verwenden, bei der dieser Workaround nicht möglich ist. In diesem Fall müssen Sie Ihre Website auf eine neuere TYPO3-Version aktualisieren.

Weitere Informationen zu den unterstützten Versionen und deren Systemanforderungen finden Sie auf der offiziellen Webseite von TYPO3:

Magento

Magento hat strikte Anforderungen bezüglich der Kompatibilität mit MariaDB. Hinweise zu den Versionen sowie deren Anforderungen finden Sie hier:

Ab der im März 2023 erschienenen Version 2.4.6 wird unter anderem auch MariaDB 10.6 unterstützt. Die Restriktion, um die Version 2.4.5 oder älter unter MariaDB 10.6 zu aktualisieren oder zu installieren, können Sie anhand der folgenden Vorgehensvarianten umgehen. Mit beiden Varianten sollte sowohl ein Update als auch eine Installation wieder problemlos funktionieren.

Variante 1 - «di.xml» anpassen

Eine Variante, um das Problem zu umgehen, ist, die entsprechende di.xml-Datei anzupassen, in der die Version von MariaDB definiert ist. Dazu müssen Sie in Ihrer Magento-Installation die Datei di.xml finden. Diese befindet sich meistens im Hauptverzeichnis Ihrer Website. In der Datei sollten Sie folgendes (oder ein ähnliches) Schema vorfinden: 

~/di.xml

<type name="Magento\Framework\DB\Adapter\SqlVersionProvider">
	<arguments>
		<argument name="supportedVersionPatterns" xsi:type="array">
			<item name="MariaDB-(10.2-10.4)" xsi:type="string">^10\.[2-4]\.</item>
		</argument>
	</arguments>
</type>

Passen Sie dieses Schema nun wie folgt an und speichern Sie die Datei ab:

~/di.xml

<type name="Magento\Framework\DB\Adapter\SqlVersionProvider">
	<arguments>
		<argument name="supportedVersionPatterns" xsi:type="array">
			<item name="MariaDB-(10.2-10.6)" xsi:type="string">^10\.[2-6]\.</item>
		</argument>
	</arguments>
</type>
			

Variante 2 - composer Modul

Eine weitere Variante ist, ein entsprechendes composer-Modul zu verwenden. Diese Variante hat den Vorteil, dass die Änderung auch nach einem Update bestehen bleibt.

Das Modul und weitere Informationen finden Sie hier:

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Neuerungen sowie offizielle Migrationsleitfaden finden Sie auf der Website von MariaDB:

Wenn Ihnen die Umstellung technische Probleme bereitet, nehmen sie bitte mit unserem Support Kontakt auf, damit wir eine Lösung finden können.

Wir stehen Ihnen mit unserer Erfahrung gerne helfend zur Seite.

Kontinuierliche Updates schonen die Nerven

Generell lohnt es sich, mit der Technologie stets Schritt zu halten. Wer sein CMS regelmässig und in kleinen Abständen aktualisiert, ist nicht nur bei Sicherheitsthemen klar im Vorteil. Wer seinem CMS keine grossen Versionssprünge (oder Übersprünge) zumutet, minimiert damit auch das Risiko bei Updates enorm. Meist sind die Änderungen bei Updates von einer auf die nächstfolgende Version (z. B. von 2.3 auf 2.4 oder von 1.8.2 auf 1.8.3) überschaubar, gut getestet und von den Entwicklern genau so vorgesehen. Eingesetzte Themes und Plugins überstehen solche kleinen Update-Schritte meistens schadlos.

Das Risiko steigt, wenn man mit den Updates ins Hintertreffen gerät. In diesem Fall können sich viele kleine harmlose Änderungen nach und nach zu Inkompatibilitäten oder zu – nur mit viel Aufwand lösbaren – Abhängigkeiten kumulieren. Dann kann plötzlich eine unangenehme Stresssituation entstehen, wenn man durch den Wechsel der MariaDB-Version unter Zugzwang gerät. Darum empfehlen wir Website-Betreibern, mit geringem Einsatz regelmässig am Ball zu bleiben und so den grossen Update-Problemen vorzubeugen.

Sie können über das Hostpoint Control Panel auch kostenlos ein Backup erstellen und dies bei Bedarf wieder einspielen. Bei Wiederherstellungen durch den Support können Kosten anfallen.

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