Um Ihr E-Mail-Programm trotz der Flut von Werbenachrichten benutzbar zu halten, können Sie die eingehenden Nachrichten vom Spamscanner automatisch nach den typischen Merkmalen der unbeliebten Spammails durchsuchen lassen.
Je nach Resultat und Einstellung des Spamscanners werden erkannte Spammails speziell behandelt.
Wie funktioniert der Spamscanner?
Um die Möglichkeiten und Grenzen des Spamscanners abschätzen zu können, ist es sinnvoll, seine Arbeitsweise etwas genauer kennen zu lernen.
Der Spamscanner (auch «Spamfilter» genannt) ist ein Stück Software. Diese Tatsache weist uns gleich auf den wichtigsten Punkt hin, den wir immer im Kopf behalten müssen: Software ist immer nur so gut wie die Idee dahinter. Insbesondere bei so schwierigen Aufgaben wie der Interpretation von beliebigen Inhalten von E-Mails ist dies wichtig.
Die Regeln und deren Gewichtung sind zwar so, dass sich Fehler möglichst nur als nicht erkannte Spammails äussern («false negatives»). Trotzdem kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass «gute» Mails (Ham) fälschlicherweise als Spam klassifiziert werden («false positives»).
Eine E-Mail-Nachricht wird beim Scannen nach verschiedenen Regeln untersucht. Für jeden Test, der positiv ausfällt, erhält die Nachricht eine bestimmte Anzahl Punkte, die kumuliert werden. Überschreitet die Anzahl Punkte nach Abschluss aller Tests eine bestimmte kritische Zahl, wird die Nachricht als Spam gewertet.
Beispiele für solche Spamtests sind:
- Besteht der Betreff des E-Mails nur aus Grossbuchstaben?
- Hat die E-Mail keinen Nachrichtentext, sondern nur ein Bild im Anhang?
- Befinden sich bekannte Spam-URLs im Text der Nachricht?
- Sind Teile des E-Mail-Headers offensichtlich gefälscht?
Wenn nur ein oder zwei Tests positiv ausfallen, erhält die Nachricht meistens nicht die nötige Punktzahl, um als Spam erkannt zu werden. Damit wird verhindert, dass z. B. ein unachtsam gewählter Betreff, der nur aus Grossbuchstaben besteht, die Nachricht zu Spam werden lässt.
Konfiguration des Spamscanners anpassen
Wir setzen unter anderem die Open-Source-Lösung SpamAssassin für unseren Spamscanner ein. Dieser bietet vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten. Einige davon können Sie im Control Panel selbst einstellen.
Gehen Sie dazu zum Menüpunkt «E-Mail» oder öffnen Sie «E-Mail & Office». Hier können Sie nun die entsprechende E-Mail-Adresse bearbeiten.
Wählen Sie links den Menüpunkt «Spamscanner», um die Einstellungen Ihres Spamscanners anzupassen.
Wenn die Funktion «E-Mail-Einstellungen in Cloud Office Mail» aktiv ist, können Sie auch direkt über unser Cloud Office Mail die Einstellungen anpassen.
Schwellenwert für Spampunkte (required_score)
Sie können die Schwelle einstellen, bei deren Überschreiten die Nachricht als Spam klassifiziert wird.
Je tiefer Sie die Schwelle wählen, desto empfindlicher wird der Spamscanner. Damit steigt aber auch das Risiko, dass gutartige E-Mails als Spam erkannt werden.
Wenn Sie umgekehrt den Schwellenwert erhöhen, sinkt das Risiko von false positives, damit aber auch die Erkennungsrate von echten Spammails.
Markierung der Nachrichten im Betreff (rewrite_header subject)
Ist eine Nachricht als Spam erkannt worden, können Sie diese im Betreff markieren lassen. Damit wird dem bestehenden Betreff die von Ihnen angegebene Zeichenkette vorangestellt.
Sie können zusätzlich aber auch die folgenden Schlüsselwörter einsetzen:
_HITS_ | Wird ersetzt durch die Anzahl erzielter Spampunkte |
_REQD_ | Wird ersetzt durch den aktuell gesetzten Schwellenwert |
Absenderadressen fest als Spam definieren
Wenn Sie häufig unerwünschte (Werbe-)Mails von bestimmten Adressen erhalten, diese aber nicht vom Spamscanner erkannt werden, können Sie den Absender in Ihre eigene Liste der blockierten Absender eintragen.
Sie können entweder komplette E-Mail-Adressen eintragen oder die Wildcards «*» und «?» verwenden:
abuser@example.com | Alle E-Mails von Absender «abuser@example.com» werden als Spam behandelt. |
*@example.com | Alle E-Mails von beliebigen Absendern von «@example.com» werden als Spam behandelt. |
?.?@example.com | Alle E-Mails von E-Mail-Adressen, die dem Muster «(Buchstabe).(Buchstabe)@example.com» entsprechen, werden als Spam behandelt. |
Absenderadressen fest als Nichtspam definieren
Nach demselben System können Sie Absender in Ihre Liste vertrauenswürdiger Absender aufnehmen.
E-Mails von diesen Adressen werden damit, ungeachtet der Resultate der Spamtests, nie als Spam deklariert.
Erkannte Spam-E-Mails in die Spambox verschieben lassen
Wenn Sie den Spamscanner aktiviert haben, können Sie in Ihrem Control Panel die «Spambox» aktivieren.
Als Spam identifizierte E-Mails werden damit nicht in Ihre Inbox, sondern in einem Unterordner, die sogenannte Spambox, geliefert.
Sie können den Inhalt Ihrer Spambox über das Hostpoint Cloud Office Mail kontrollieren oder alternativ über IMAP direkt darauf zugreifen.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen zu SpamAssassin finden Sie an folgenden Stellen:
- Auf der Projektseite von SpamAssassin
- Im SpamAssassin-Artikel bei Wikipedia
Für Supportanfragen verwenden Sie bitte dieses Formular.